Deutlicher Anstieg der deutschen Unternehmensinsolvenzen

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Im ersten Halbjahr 2024 stieg die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland um 29,5 Prozent auf 8.019 Fälle, was auf die anhaltende wirtschaftliche Unsicherheit zurückzuführen ist. Besonders betroffen waren Hamburg mit einem Anstieg von 44 Prozent sowie die Immobilien- und Verbrauchsgüterbranche, wo Insolvenzen um über 80 Prozent zunahmen.

Im ersten Halbjahr 2024 stieg die Zahl der Insolvenzen von registerlich eingetragenen Unternehmen in Deutschland auf 8.019. Dies entspricht einem Anstieg von 29,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dies zeigt eine aktuelle Untersuchung von Dun & Bradstreet.

Die anhaltende wirtschaftliche Unsicherheit, treibt diesen Anstieg voran und bringt Deutschland an den Rand einer Rezession. Hauptursachen für die steigende Zahl der Insolvenzen sind die anhaltende Krisenlage und die damit verbundenen Zahlungsschwierigkeiten vieler Unternehmen.

Hamburg verzeichnet höchsten Insolvenzanstieg, Bremen größten Rückgang

Die Analyse der Unternehmensinsolvenzen nach Bundesländern macht deutliche regionale Unterschiede sichtbar. Hamburg verzeichnete den größten Anstieg mit 44 Prozent, gefolgt von Rheinland-Pfalz (+40,9 Prozent), Bayern (+36,0 Prozent) und Nordrhein-Westfalen (+35,7 Prozent). Auch Baden-Württemberg (+35,1 Prozent), Niedersachsen (+33,8 Prozent) und Hessen (+30,9 Prozent) lagen über dem Bundesdurchschnitt von 29,5 Prozent. Im Gegensatz dazu verzeichnete Bremen einen Rückgang der Insolvenzen um 27 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2023.

Deutlicher Anstieg der Insolvenzen in Immobilien- und Industriesektor

Handwerksbetriebe waren am stärksten betroffen, verzeichneten jedoch nur einen moderaten Anstieg von 21,8 Prozent. Die Insolvenzen stiegen bei Immobilienmaklern und -verwaltungen besonders stark um 85,5 Prozent. Ähnlich hoch ist der Anstieg bei Herstellern von Verbrauchsgütern mit 81,7 Prozent. Auch in der Herstellung dauerhafter Güter (+56,1 Prozent) und bei Holdings und Investitionsgesellschaften (+55,7 Prozent) nahm die Zahl der Insolvenzen stark zu. Der Zuwachs war im Maschinenbau (+7,0 Prozent) und Einzelhandel (+9,4 Prozent) hingegen relativ gering.

(pi)

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