In Großbritannien konzentrieren sich die Unternehmen im Großteil mehr auf das Überleben anstatt auf Innovationen. Die Wirtschaftsaussichten sowie die Furcht einer Rezession begünstigen diese Entwicklung.
Innovationen kommen bei britischen Unternehmen zunehmend zu kurz, weil sie sich angesichts düsterer Wirtschaftsaussichten und Rezessionsängsten auf ihr Überleben konzentrieren. Das zeigt eine Umfrage des Consulters Magnetic unter mehr als 300 Geschäftsführern und Top-Managern.
Jeder Zweite sagt, in seinem Unternehmen seien die Bemühungen um Innovationen eingestellt worden, also nicht mehr in potenzielles künftiges Wachstum zu investieren. 56 Prozent geben dem Überleben ihrer Unternehmen oberste Priorität. Andererseits geben mehr als ein Drittel der Führungskräfte an, dass Wachstum und Innovation für sie in den nächsten sechs Monaten oberste Priorität haben.
Düstere Wirtschaftswachstumsaussichten
Die Unternehmen haben mit steigenden Preisen, einer schwächeren Verbrauchernachfrage, höheren Kreditkosten und düsteren Wachstumsaussichten für die Wirtschaft zu kämpfen und befürchten, dass Großbritannien in eine Rezession abrutschen könnte. An der Umfrage haben zwei Drittel der Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von mehr als einer Mio. Pfund teilgenommen.
Investitionen in Technologien
Doch die Befragten verlieren die Zukunft nicht völlig aus den Augen. Fast 90 Prozent wollen in Technologie investieren, da Künstliche Intelligenz (KI) für die britische Wirtschaft immer wichtiger werde. Darüber hinaus wollen 27 Prozent die Cyber-Sicherheit in den nächsten sechs Monaten verbessern. Und 26 Prozent planen, sich auf Investitionen in die IT-Infrastruktur zu konzentrieren.
Steuererleichterungen für Unternehmen geplant
Unterdessen hat die Regierung versprochen, in den nächsten zwei Jahren 500 Millionen Pfund auszugeben, um Innovationszentren zu finanzieren. So soll das Vereinigte Königreich zu einem “KI-Kraftpaket” gemacht werden. Das Ziel: weltweite Führung im Bereich KI. Schatzkanzler Jeremy Hunt will sicherstellen, dass Forscher und Start-ups auf die Rechenleistung zugreifen können, die sie benötigen. Er bestätigte zudem, dass es dauerhaft Steuererleichterungen für Unternehmen geben soll, die in Zukunftstechnologien investieren.
“Die volatile Wirtschaft in Kombination mit geopolitischen Spannungen und einer sich dramatisch verändernden Verbraucherperspektive hat die Unternehmensführer im Vereinigten Königreich schwer belastet”, sagt Jenny Burns, Geschäftsführerin von Magnetic. Dennoch sei es wichtig, mehr zu tun als nur um das Überleben zu kämpfen.
(pi)