Baubranche weist Vorwurf der Preistreiberei zurück

Aussagen über Preistreiberei in der Baubranche wurden bei der Landesinnungsmeister-Konferenz revidiert. © Unsplash

Klarstellung der Landesinnungsmeister-Konferenz zum Vorwurf der Preistreiberei in der Baubranche. Bei der Sitzung des Exekutivkomitees der Bundesinnung Bau (Landesinnungsmeister-Konferenz) stand das Thema Preissteigerungen im Mittelpunkt der Agenda. Dabei wurden auch die Aussagen von Sozialminister Johannes Rauch zum Thema Mitnahme-Effekte bei Preissteigerungen in der Baubranche diskutiert.

Als Ergebnis dieser Diskussion wurde übereinstimmend festgehalten, dass sich die bauausführende Wirtschaft definitiv nicht als Preistreiber sieht. Vielmehr wird versucht, die explosionsartig gestiegenen Beschaffungskosten von Material und Energie bestmöglich abzufedern.

Fakt ist, dass die Kostensteigerungen am Materialsektor ihren Ausgang finden, daher zählt die bauausführende Wirtschaft, wie auch Auftraggeber bzw. Bauherrn, zu den Leidtragenden dieser Entwicklung. „Das Baugewerbe hat, nicht zuletzt aufgrund der bislang üblichen Fixpreis-Zusagen, einen Großteil der Mehrkosten bei den Baumaterialien schultern müssen.“, so Bundesinnungsmeister Robert Jägersberger. „Wenn der Sozialminister also die Baubranche als Beispiel für Mitnahme-Effekte im Zusammenhang mit Preissteigerungen anführt, so wäre es angebracht, hier eine Präzisierung in Richtung Materialsektor vorzunehmen. Die Preissteigerungen erfolgen nämlich definitiv nicht im Bereich der bauausführenden Wirtschaft.“

Die aktuelle Krisensituation am Bau war auch bestimmendes Thema bei dem im Anschluss an die Landesinnungsmeister-Konferenz stattgefundenen Festakt der Bundesinnung Bau aus Anlass des 75jährigen Bestehens. Dabei wurde nicht nur auf die vergangenen Jahrzehnte zurückgeblickt, sondern auch die wichtigsten Themen und Herausforderungen der Gegenwart sowie der nächsten Jahre angesprochen.

Weiters wurde der formal bereits im Dezember 2020 während des Lockdowns vollzogene Obmann-Wechsel an der Spitze der Bundesinnung Bau in Form einer feierlichen Schlüsselübergabe nachgeholt. Im Zuge der Schlüsselübergabe würdigte der neue Bundesinnungsmeister Robert Jägersberger das erfolgreiche Wirken des scheidenden Obmanns Hans-Werner Frömmel, der mehr als 20 Jahre als Spitzenvertreter des Baugewerbes fungierte. Für seine Verdienste um das österreichische Baugewerbe wurde Hans-Werner Frömmel mit der höchsten Auszeichnung – dem Ehrenring der Bundesinnung Bau – ausgezeichnet. (pi)

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