Im dritten Quartal 2024 hat sich der weltweite Geschäftsoptimismus erhöht, begünstigt durch verbesserte makroökonomische Bedingungen, gestiegene Umsätze und wachsende Auftragszahlen. Besonders in Ländern, die eine Lockerung der Geldpolitik verzeichneten, zeigen Unternehmen laut dem Global Business Optimism Insights Report von Dun & Bradstreet ein erhöhtes Finanzvertrauen und eine gesteigerte Investitionsbereitschaft.
Verbesserte makroökonomische Bedingungen, steigende Umsätze und wachsende Auftragszahlen sorgen für Zuversicht bei den Unternehmen. Besonders in Volkswirtschaften mit einer Lockerung der Geldpolitik steigen das Finanzvertrauen und die Investitionsbereitschaft deutlich – hier werden günstigere Betriebsbedingungen und niedrigere Kreditkosten erwartet. Der GBOI analysiert die Geschäftsstimmung, Erwartungen zu Lieferketten, Finanz- und Investitionsbedingungen sowie ESG-Initiativen von 10.000 Unternehmen aus 17 Branchen in 32 Ländern.
Mehr Zuversicht auf globaler Ebene
Der Global Business Optimism Index ist um 12,3 Prozent gestiegen, angetrieben von der Erwartung eines Umsatzwachstums sowie steigender inländischer und Exportaufträge. Günstigere Inputkosten, unterstützende geldpolitische Maßnahmen weltweit und eine nachlassende Inflation tragen zu dieser positiven Entwicklung bei.
Zusätzlich dazu verbesserte sich der Global Supply Chain Continuity Index um 1,2 Prozent. Trotz anhaltender Herausforderungen wie geopolitischer Spannungen, längeren Transportwegen und klimabedingten Störungen zeigt sich im Global Supply Chain Continuity Index ein leichter Aufwärtstrend. Nach mehreren Quartalen mit Rückgängen verbesserte sich der Index um 1,2 Prozent. Dieser wiedererstarkte Optimismus spiegelt die erfolgreiche Anpassung der Unternehmen an die neuen Gegebenheiten wider.
Der Global Business Financial Confidence Index ist um 12,3 Prozent gestiegen, mit Zuwächsen sowohl in Industrie- als auch in Schwellenländern. Besonders ausgeprägt war der Anstieg in Ländern wie Deutschland, Frankreich, Mexiko und Brasilien, die ihre Leitzinsen gesenkt haben. Außerdem ist der Global Business Investment Confidence Index um 23,3 Prozent gestiegen, was den zunehmenden Optimismus der Unternehmen bezüglich ihrer Kapitalausgaben widerspiegelt. Diese Entwicklung wird durch positive Veränderungen in der globalen Geldpolitik unterstützt. Besonders kleine und mittlere Unternehmen zeigen eine wachsende Investitionsbereitschaft in den Bereichen Digitalisierung, Fintech- und KI-basierte Startups.
Geschäftsklima in den USA erholt sich
Der Geschäftsoptimismus in den USA hat sich im dritten Quartal deutlich erholt und ist um 16,9 Prozent gestiegen, nachdem er im zweiten Quartal 2024 um 3,2 Prozent gefallen war. Besonders der Dienstleistungssektor hat diese Entwicklung vorangetrieben, insbesondere die Informations- und Kommunikationstechnologiebranche. In diesem Bereich hat der Optimismus um 50,9 Prozent zugenommen.
Steigende Zuversicht in Deutschland
Der Optimismus in der deutschen Wirtschaft ist um 9,7 Prozent gestiegen, vor allem aufgrund des Dienstleistungssektors und des verarbeitenden Gewerbes. Diese Entwicklung wirkt sich positiv auf das europäische Wirtschaftsklima aus.
Optimismus in Japan, Vorsicht im Vereinigten Königreich
In Asien-Pazifik hat besonders Japan einen deutlichen Anstieg des Geschäftsoptimismus verzeichnet, hauptsächlich aufgrund der geplanten höchsten Lohnerhöhungen seit 1991 durch Großunternehmen. Im Gegensatz dazu ist der Geschäftsoptimismus im Vereinigten Königreich um 3,6 Prozent gesunken, bedingt durch Unsicherheiten im Zusammenhang mit den anstehenden Wahlen.
Datenbasierte Strategie um Risiken zu minimieren
“Der gestiegene Geschäftsoptimismus unterstreicht die bemerkenswerte Widerstandsfähigkeit der Unternehmen, die sich trotz globaler Herausforderungen wie geopolitischer Spannungen, regulatorischer Veränderungen, Inflationsdruck und Lieferkettenproblemen behaupten”, so Dirk Radetzki, Chief Regional Officer, Central Europe bei Dun & Bradstreet. “Unternehmen sollten die aktuellen Entwicklungen genau beobachten und Chancen in dynamischeren Sektoren nutzen, insbesondere in Märkten mit geringerem Wachstum. Eine datenbasierte Strategie ist in diesem volatilen Umfeld unerlässlich, um Risiken zu minimieren und neue Potenziale zu erschließen.”
“Der wiedererstarkte Optimismus, insbesondere im Bereich ESG, zeigt, wie stark regulatorische Entwicklungen die Stimmung von Unternehmen beeinflussen. Dieser Trend ist überall dort spürbar, wo Unternehmen die neuen Anforderungen aktiv angehen”, sagt Arun Singh, Globaler Chefökonom bei Dun & Bradstreet. “Um global wettbewerbsfähig zu bleiben, sollten Unternehmen diese Entwicklungen genau verfolgen. Es gilt, rechtliche Vorgaben einzuhalten, die Einhaltung von Vorschriften zu gewährleisten und die Faktoren zu verstehen, die diesen Optimismus weiter stärken.”
(pi)