Die Praterateliers in Wien erhalten mithilfe des EU-Aufbauplans einen neuen und energieeffizienten Anstrich: Sie werden mit rund 11 Millionen Euro an EU-Mitteln saniert. Ende 2024 sollen die Arbeiten abgeschlossen und die Bildhauerateliers des Bundes in neurenovierter Form von Künstlerinnen und Künstlern genutzt werden.
„Mit den Mitteln aus dem österreichischen Aufbau- und Resilienzplan setzen wir wichtige Impulse für den Kulturstandort Österreich. So verfolgen wir mit der Sanierung der bau- und kulturhistorisch bedeutenden Praterateliers zwei wesentliche Ziele: Einerseits wird in die bauliche, ökologisch nachhaltige Modernisierung investiert, um den historischen Gebäudekomplex zu erhalten und gleichzeitig den dort tätigen Künstlerinnen und Künstlern gute Arbeitsräumlichkeiten zu bieten. Andererseits wollen wir die Praterateliers innovativ weiterentwickeln und sie als modernes Zentrum für zeitgenössische Kunst etablieren. Neue Veranstaltungsräumlichkeiten und projektbasierte Ateliers gepaart mit einem flexiblen Nutzungskonzept sollen sicherstellen, dass hier ein spannender Kultur- und Künstler:innenaustausch stattfindet – auf nationaler wie internationaler Ebene“, so Kunst- und Kulturstaatsekretärin Andrea Mayer.
„Die EU fördert nicht nur den Erhalt unseres gemeinsamen kulturellen Erbes, sondern auch die kulturelle Zukunft“, betonte Selmayr. „Ein lebendiger, vielfältiger Kunst- und Kultursektor ist für das Vorankommen Europas unerlässlich. Er hat kreative Antworten auf die großen Herausforderungen unserer Zeit. Ein Paradebeispiel dafür ist das Neue Europäische Bauhaus, das Kunst, Design und Klimaschutz verbindet. Ich freue mich sehr, dass Österreich die EU-Förderungen im Rahmen des EU-Aufbauplans nutzt, um die Praterateliers zu renovieren.“
Gebäude zur Weltausstellung 1873 errichtet
Die Praterateliers im grünen Herzen Wiens wurden anlässlich der Weltausstellung 1873 errichtet. Die beiden Nord- und Südgebäude sind heute die einzig erhaltenen Bauten der monumentalen Anlage. Die dort untergebrachten Ateliers sind seit längerem renovierungsbedürftig, zudem besteht punkto Energieeffizienz Handlungsbedarf. Bei den Sanierungsarbeiten wird hoher Wert auf den Denkmalschutz und den Erhalt der historischen Substanz und Erscheinung gelegt.
Insgesamt wird Österreich rund 3,5 Milliarden Euro an EU-Zuschüssen zur Umsetzung seines Aufbauplans erhalten, der den ökologischen und digitalen Wandel unterstützt – auch im Kunst- und Kulturbereich. Für die Sanierung des Volkskundemuseums Wien und der Praterateliers sind insgesamt 35 Millionen Euro an EU-Mitteln budgetiert. Zudem werden im Rahmen der Initiative „Klimafitte Kulturbetriebe“ ökologische Investitionen gefördert, eine Digitalisierungsoffensive für den Kulturerbesektor startet noch im Jahr 2022.
Das EU-Aufbauinstrument NextGenerationEU, auf dessen Basis die EU-Mitgliedstaaten mehr als 800 Milliarden Euro an Zuschüssen und Krediten abrufen können, wurde im Mai 2020 von der Europäischen Kommission initiiert und auf den Weg gebracht. Die Auszahlung der Mittel ist an die Umsetzung von Reform- und Investitionsvorhaben geknüpft, die in den Aufbauplänen detailliert dargelegt sind. Zu den zahlreichen Initiativen, die in Österreich gefördert beziehungsweise finanziert werden, zählen der Reparaturbonus, der Heizkesseltausch, Laptops für Schulen, emissionsfreie Busse und Maßnahmen für Energieeffizienz und den Ausbau der Erneuerbaren. Auch das Klimaticket und die ökosoziale Steuerreform sind im Aufbauplan verankert.