Ratenkreditzinsen erreichen die 7 Prozent-Marke

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Ratenkreditzinsen sind im Juli auf über sieben Prozent gestiegen. Das entspricht einer Verteuerung von fünf Prozent im Vormonatsvergleich und 65 Prozent im Jahresvergleich. Diese Zinserhöhung resultiert aus der eingepreisten Leitzinserhöhung und der Unsicherheit bezüglich der weiteren Inflationsentwicklung, was zu höheren Kreditkosten führt.

Der Zinsanstieg bei Ratenkrediten hat einen neuen Höhepunkt erreicht. Die Zinsen der abgeschlossenen Kredite haben im Juli erstmals erstmals seit Beginn der Zinswende die Marke von sieben Prozent durchbrochen. Im Vergleich zum Vormonat haben sich Ratenkredite um fünf Prozent und im Jahresvergleich um 65 Prozent verteuert.

Leitzinserhöhung

“Nach einer leichten Erholung der Zinsen im Juni ist es im Juli für Verbraucher wieder teurer geworden, Konsumwünsche mit einem Kredit zu finanzieren. Die Banken haben die jüngste Leitzinserhöhung bereits im Vorfeld eingepreist und ihre Ratenkreditzinsen schon vor der Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) spürbar angehoben”, sagt Oliver Maier, Geschäftsführer der Verivox Finanzvergleich GmbH.

Unsicherheiten über die weitere Inflationsentwicklung

Neben dem allgemeinen Zinsumfeld begünstigt aber auch die anhaltende Unsicherheit über die weitere Inflationsentwicklung hohe Kreditzinsen. “Steigende Preise treiben die Lebenshaltungskosten. Aus Sicht der Banken erhöht sich dadurch auch das Risiko, dass einige Kreditnehmer künftig nicht mehr genug Geld für ihre Ratenzahlungen aufbringen können und deshalb mehr Kredite ausfallen werden”, so Maier.

Marktweiter Durchschnittszins bei 8,39 Prozent

Der marktweite Durchschnittszins liegt bei 8,39 Prozent. Wer einen Kredit über 15.000 Euro mit einer Laufzeit von fünf Jahren zu diesem Zinssatz abschließt, zahlt bis zur vollständigen Rückzahlung insgesamt 3.285 Euro Zinsen. Mit einem Anbietervergleich und dem Kreditabschluss bei einer günstigen Bank kann ein durchschnittlicher Kreditnehmer seinen Zinssatz auf 7,08 Prozent und die Gesamtkosten um 523 Euro reduzieren.

Dispokredit kostet 11,22 Prozent Zinsen

Und auch der Dispo wird teurer. Laut Stiftung Warentest berechnen die deutschen Kreditinstitute für die Kontoüberziehung im Schnitt 11,22 Prozent Zinsen. Für einen Ratenkredit zahlt ein durchschnittlicher Verivox-Kunde nur 7,08 Prozent. Wer einen Dispo über 4.000 Euro zu diesen Konditionen umschuldet, zahlt bei einer dreijährigen Kreditlaufzeit 437 Euro Zinsen. Denselben Betrag im selben Zeitraum zum durchschnittlichen Dispozins zu tilgen, wäre 256 Euro teurer, heißt es abschließend.

(pi)

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