Der chinesische PMI-Index ist im Mai auf 48,8 Punkte abgesackt. Die wirtschaftliche Erholung nach der Null-Covid-Politik ist nicht ersichtlich. Wirtschaftliche Herausforderungen in China müssen gemeistert werden, um einen wirtschaftlichen Wiederaufschwung erreichen zu können.
Die Aktivität in Chinas Fabriken ist gegenwärtig auf das niedrigste Niveau seit dem Ende der Null-Covid-Politik der Regierung gesunken. Das zeigen die aktuellen Zahlen zum Monat Mai aus dem National Bureau of Statistics der Volksrepublik. Demnach ist der “Purchasing Managers’ Index” (PMI), der es im April noch auf 49,2 Punkte geschafft hat, im vergangenen Monat auf 48,8 Punkte abgesackt. Gleichzeitig ist auch der entsprechende Messwert für den Service- und Bausektor von 56,4 auf 54,5 Punkte gesunken – das niedrigste Niveau seit vier Monaten.
Erholung der Wirtschaft verliert an Fahrt
“Der Index, der hauptsächlich größere Unternehmen und staatsnahe Firmen beinhaltet, liegt derzeit auf dem niedrigsten Level seit Dezember”, heißt es in einem Bericht von “CNN Business”. Peking habe die meisten seiner Pandemie-bedingten Restriktionen zu Beginn des Monats zurückgenommen und damit seine drei Jahre andauernde Null-Covid-Politik effektiv beendet. “Die Erholung der Wirtschaft verliert aber trotzdem an Fahrt”, betonten die Experten.
Herausforderungen meistern für wirtschaftlichen Wiederaufschwung
“Der wirtschaftliche Wiederaufschwung muss einige Herausforderungen meistern”, stellt auch Zhiwei Zhang, Präsident und Chief Econimist bei PinPoint Asset Management, klar. So habe sich beispielsweise die inländische Nachfrage auf Konsumentenseite zuletzt deutlich schwächer gezeigt. “Das liegt zum Teil sicher an dem abkühlenden Immobilienmarkt”, meint der Experte. Gerade in diesem Bereich erlebe die zweitgrößte Wirtschaftsmacht nämlich zurzeit einen “historischen Abschwung”.
Angst vor einer weiteren Corona-Welle
Natürlich spiele auch die wachsende Angst vor einer weiteren Corona-Welle eine gewichtige Rolle, wenn es um den wirtschaftlichen Aufschwung im Land geht, ergänzt Zhang. Erst vergangene Woche hat etwa der prominente chinesische Epidemiologe Zhong Nanshan prognostiziert, dass die gegenwärtige zweite Infektionswelle Ende Juni einen Höchststand von insgesamt 65 Millionen Infizierten pro Woche erreichen könnte.
Exportrückgang zu verzeichnen
Laut Pinpoint-Ökonom Zhang ist auch die Nachfrage nach chinesischen Gütern im Ausland nicht unbedingt ein Stützpfeiler für den wirtschaftlichen Aufschwung im Land. Aktuelle Daten bestätigen zwar, dass China seine Exporte im April um 8,5 Prozent steigern konnte. Im Vergleich zum Vormonat März, wo dieser Wert noch 14,8 Prozent betrug, ist das aber ein klarer Rückschritt. “Das ist ein deutliches Zeichen dafür, dass die globale Nachfrage zurückgeht”, ist der Experte überzeugt.
(pi)