Overshoot-Day: Wie sich Unternehmen freiwillig für den Klimaschutz engagieren können

Österreichs Overshoot-Day muss weiter nach hinten verschoben werden. ©Pixabay

Am 6. April erreicht Österreich seinen Overshoot-Day – der Tag, den dem das Ressourcen-Budget für das Jahr aufgebraucht ist. Die EU fordert eine allgemeines Lieferkettengesetz. Währenddessen stellt ClimatePartner ein neues Lösungskonzept für den Klimaschutz vor, wie sich Unternehmen selbstständig engagieren können.

Mit dem 6. April hat Österreich seinen Overshoot-Day(dt. Erschöpfungstag) erreicht und damit sein Ressourcen-Budget für das Jahr 2023 verbraucht. “Der Overshoot-Day makiert jenen Tag, an dem alle Ressourcen, die der Planet innerhalb eines Jahres regenerieren kann verbraucht sind. Sobald die verbraucht sind, leben wir auf Kosten zukünftiger Generationen”, sagt Anna Leitner, Sprecherin für Lieferketten und Ressourcen bei GLOBAL 2000. “Weltweit und auch in Österreich bewegt sich dieser Tag immer weiter auf den Jahresbeginn zu, und auch dieses Jahr zeigt sich: würden alle so leben wie wir, dann bräuchten wir beinahe vier Planeten um den Ressourcenbedarf zu decken. Auch global gesehen schlagen wir, wie jedes Jahr, über die Stränge. Der Earth Overshoot Day, also der Welterschöpfunstag, wird vermutlich Ende Juli liegen.”

Overhsoot-Day muss weiter nach hinten verschoben werden

Um eine nachhaltige Zukunft für kommende Generationen zu sichern gilt es den Overshoot-Day nach hinten zu verschieben. Während das zum Teil mit einer Umstellung der Lebensgewohnheiten passieren kann, muss ein großer Teil der Änderungen im Wirtschaftssystem stattfinden. “Als Einzelperson kann man sein Leben natürlich so nachhaltig wie möglich gestalten, aber bei vielen Dingen sind einem die Hände gebunden”, erklärt Leitner. “Wer die großen Hebel in der Hand hat, zeigt zum Beispiel die Lieferkette eines Smartphones. Wir fordern deshalb, dass sich endlich die gesetzlichen Rahmenbedingungen ändern und ein schonender Umgang mit Klima und Ressourcen für Konzerne verplichtend wird. Einen wichtigen Grundstein dafür kann und muss das EU-Lieferkettengesetz legen, das derzeit verhandelt wird.”

EU-weites Lieferkettengesetz nötig

Ein großer Teil des Ressourcenverbrauchs und der Emissionen entsteht nicht direkt in Österreich sondern entlang globaler Wertschöpfungsketten. Derzeit wird auf EU-Ebene ein Entwurf für ein EU-weites Lieferkettengesetz verhandelt. Dieses könnte, wenn es gut umgesetzt wird, Konzerne für Umwelt- und Klimaschäden, die entlang ihrer Wertschöpfungskette entstehen, verantwortlich machen. “Ein solches Gesetz wäre ein erster Schritt in die richtige Richtung: Ein Verlagern der Verantwortung weg vom Konsumenten und hin zu Industrie und Konzernen. Es braucht aber auch weitere rechtliche Rahmenbedingungen, wie zum Beispiel verbindliche Reduktionsziele für den Ressourcenverbrauch, ein Klimaschutzgesetz und eine Abkehr von unendlichem Wirtschaftswachstum als Indikator für Wohlstand”, fordert Leitner.

Engagement von Unternehmen für Klimaschutz relevant

Das freiwillige Engagement von Unternehmen spielt im Rahmen des Overshoot-Day ebenso eine zentrale Rolle im Kampf gegen den Klimawandel. Gleichzeitig ändern sich die Rahmenbedingungen und bisherige Klimaschutzkennzeichnungen werden hinterfragt. ClimatePartner hat deshalb mit „ClimatePartner-zertifiziert“ eine neue Lösung entwickelt, die den gestiegenen Anforderungen an ganzheitlichen Klimaschutz und insbesondere an die Reduktion von Treibhausgasen Rechnung trägt.

Klimaschutzlabel: ClimatePartner-zerifiziert

  • ClimatePartner launcht neues Klimaschutzlabel „ClimatePartner-zertifiziert” mit höheren Anforderungen an Unternehmen, die sich damit verpflichtend Reduktionsziele setzen und Reduktionsmaßnahmen umsetzen müssen.
  • Individuelle Climate-ID-Webseite zeigt die komplette Climate Action Journey von Unternehmen und gibt Verbraucher:innen Transparenz über alle Maßnahmen zum freiwilligen Klimaschutzengagement.
  • Bisheriges Label „Klimaneutral“ läuft nach Übergangsphase aus.

Unternehmen, die dieses neue Label von ClimatePartner führen wollen, müssen ihren CO2-Fußabdruck initial berechnen und diesen regelmäßig aktualisieren. Auf dieser Basis müssen sie sich, selbst wenn sie das Label nur für ein einzelnes Produkt nutzen wollen, unternehmensbasierende Reduktionsziele setzen und nachweislich bereits Reduktionsmaßnahmen umgesetzt haben. Zusätzlich müssen sie zur Finanzierung von Klimaschutzprojekten weltweit beitragen. Als Bestätigung und Symbol für diese Climate Action Journey von Unternehmen steht das neue Label „ClimatePartner-zertifiziert“. Es verweist über einen Link bzw. QR-Code zu einer individuellen Climate-ID-Webseite, über die Verbraucher das Klimaschutzengagement des jeweiligen Unternehmens vollständig nachvollziehen können. Auf einen Klick lässt sich unter anderem anzeigen, welche Reduktionen bereits umgesetzt wurden und welche Ziele das Unternehmen außerdem verfolgt, um langfristigen Klimaschutz zu leisten.

Moritz Lehmkuhl, Gründer und CEO von ClimatePartner erklärt: „Unser neues Label ‚ClimatePartner-zertifiziert‘ stellt nicht nur höhere Anforderungen an das Klimaschutzengagement, sondern bestätigt auch, dass dieses langfristig verfolgt und Teil der Unternehmensstrategie wird. Das ist eine entscheidende Weiterentwicklung, weil es eben nicht mehr um einen Status Quo als Ergebnis, sondern um kontinuierliche Reduktion in Verbindung mit Transparenz in der gesamten Climate Action Journey von Unternehmen geht.“

Klimaschutzbeitrag und maximale Transparenz

Da wirksame Klimaschutzprojekte weiterhin ein unverzichtbarer Beitrag für den globalen Klimaschutz sind, bietet ClimatePartner Unternehmen, die in ihrer Nachhaltigkeitsstrategie noch nicht so weit sind oder die höheren Anforderungen nicht erfüllen können, künftig die Möglichkeit, diese zu unterstützen. Das sind in der Regel solche Unternehmen, die noch am Anfang ihrer Climate Action Journey stehen, oder einzelne Projekte und einmalige Dienstleistungen wie beispielsweise Events, für die keine langfristigen Reduktionsziele definiert werden können. In diesen Fällen können zertifizierte Klimaschutzprojekte unterstützt werden, um damit dazu beizutragen, dringend benötigte Investitionen für die Erreichung des 1,5 Grad-Ziels zu generieren. Dieses freiwillige Engagement kann im Anschluss ebenfalls gekennzeichnet werden, mit dem Label „Finanzieller Klimabeitrag“.

Zentral ist auch in diesem Fall die maximale Transparenz: „Wir haben in der Vergangenheit gesehen, wie wichtig es ist, dass Klimaschutz eine Sichtbarkeit bekommt und sich Unternehmen wie Verbraucher damit auseinandersetzen”, so Lehmkuhl. „Unsere Strategie, Unternehmen zu helfen, Klimaschutzengagement glaubwürdig zu kommunizieren, setzen wir hier mit unserem bisherigen und bereits etablierten ID-Tracking fort. Verbraucher erfahren also auch hier auf einer Webseite, welche Klimaschutzprojekte unterstützt wurden”.

Weitere Informationen zu ClimatePartner sind unter diesem Link zu finden: https://www.climatepartner.com/de/leistungen/climatepartner-zertifiziert

(pi)

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