Enormes Potenzial wird der Technologie der künstliche Intelligenz zugeschrieben. Der gesamten KI-Branche wird bis 2027 ein Umsatzwachstum von bis zu 40 Prozent zugerechnet. Die Initiative namens AI Mission Austria (AIM AT) finanziert von Fonds Zukunft Österreich soll die Etablierung von KI in der österreichischen Wirtschaft vorantreiben.
Um dieses Potenzial zu heben und einen Mehrwert für den Wirtschafts- und Forschungsstandort Österreich zu schaffen, haben die drei Agenturen aws, FFG und FWF unter dem Titel „AI Mission Austria (AIM AT)“ eine gemeinsame Förderinitiative gestartet. Durch eine umfassende Förderung für Grundlagenforschung über angewandte Forschung bis hin zur unternehmerischen Umsetzung wird ein Beitrag zum Aufbau eines nachhaltigen Ökosystems rund um die Schlüsseltechnologie Artificial Intelligence geleistet. Die Förderung wird mit Mitteln des Fonds Zukunft Österreich umgesetzt. Insgesamt wurden heuer vom Fonds Zukunft Österreich 12 Mio. Euro genehmigt.
„Künstliche Intelligenz als ein wichtiger Bereich der voranschreitenden Digitalisierung trägt zur Stärkung unserer Wirtschaft bei. Gelingt es uns, die Chancen der digitalen Transformation zu nutzen und erfolgreich in unseren Unternehmen zu etablieren, dann können wir uns auch nachhaltig im internationalen Wettbewerb positionieren. Eine Förderung, die den gesamten Entwicklungszyklus der Innovation enthält, ist da besonders wichtig und sorgt dafür, dass der Impuls auch in der Wirtschaft ankommt“, sagt Martin Kocher, Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft.
„Die österreichische Forschungs- und Innovationslandschaft verfügt im Bereich der Künstlichen Intelligenz über jahrzehntelange Expertise. Durch die Unterstützung und Förderung von herausragenden Forschungsprojekten und die Umsetzung in österreichischen Unternehmen konnten bereits eine Vielzahl an Klimaschutz-Innovationen umgesetzt werden. Mit der neuen Förderungsinitiative sollen viele weitere Innovationen folgen“, sagt Klimaschutzministerin Leonore Gewessler.
„Österreich ist als Forschungsstandort hochattraktiv. Unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler leisten dabei einen zentralen Beitrag. Um auch auf die Schlüsseltechnologien der Zukunft entsprechend vorbereitet zu sein, freut es uns, mit der neuen Förderungsinitiative ganz konkret auch Expertise im KI-Bereich aufzubauen. Mit einer Stiftungsprofessur und mit der Weiterbildung unserer Experten können wir hier einen wichtigen Impuls setzen“, sagt Martin Polaschek, Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung.
„Digitalisierung findet weltweit statt und wird über unsere Wettbewerbsfähigkeit entscheiden. Digitalisierung bringt die nötigen Impulse für Wachstum und Wohlstand in unserem Land und in ganz Europa. Künstliche Intelligenz hat sich in den letzten Jahren dabei als eine der Schlüsseltechnologien herauskristallisiert und kann eine Vielzahl von positiven Effekten mit sich bringen, wie beispielsweise Effizienzsteigerungen, verbesserte Arbeitsabläufe oder vertiefende Datenanalysen. Hier müssen wir weiter ansetzen und die Chancen der Digitalisierung nutzen, um am Ende des Tages zu den Digitalisierungsgewinnern zu zählen!“ sagt Florian Tursky, Staatssekretär für Digitalisierung.
Details zu den einzelnen Modulen
Die „AI Mission Austria“ Förderinitiative bildet dabei ein gemeinsames Dach unter dem die Module „AI Grundlagenforschung“ (FWF), „Anwendungsorientierte AI Forschung“ (FFG) und „AI Unternehmen & Wachstum“ (aws) umgesetzt werden.
AI-Grundlagenforschung
Für Forschende im Bereich der universitären und außeruniversitären Grundlagenforschung öffnet der Wissenschaftsfonds FWF im Rahmen der „AI Mission Austria“-Förderinitiative gleich vier Programme: das 1000-Ideen-Programm, die Einzelprojektförderung, das Karriereprogramm ESPRIT sowie das künstlerisch-wissenschaftliche PEEK-Programm. So wird es möglich, den wissenschaftlichen Fortschritt im Bereich der künstlichen Intelligenz in einem breiten Spektrum an Disziplinen und Richtungen voranzubringen, von computerwissenschaftlichen, technischen und biomedizinischen Projekten über Forschungsarbeiten in den Sozial-, Kultur- und Geisteswissenschaften bis hin zur künstlerisch-wissenschaftlichen Forschung. Insgesamt steht beim FWF ein Fördervolumen von 1,9 Mio. Euro zur Verfügung, erste Einreichungen sind ab 3. November 2022 möglich.
Anwendungsorientierte AI Forschung
Im Bereich der anwendungsorientierten AI Forschung wird es zwei FFG-Ausschreibungen geben. Der Start erfolgt noch heuer mit der Ausschreibung eines Leitprojekts in Höhe von 2,5 Mio. Euro. Dabei sollen AI-Technologien in den Bereichen „Explainable Al“, „Trustworthy Al“, „Edge Al“ und die Generierung synthetischer Daten gestärkt werden. Das Ziel des Leitprojekts ist die Kooperation zwischen den AI-Teildisziplinen, um gemeinsam eine kritische Größe zu erreichen.
Im nächsten Jahr folgt dann die Ausschreibung einer Stiftungsprofessur zum Thema „Edge AI“ unter besonderer Berücksichtigung wirtschaftlicher Potenziale in Österreich. Die Stiftungsprofessur ist mit 1,5 Mio. Euro dotiert.
AI Unternehmen & Wachstum
Im Rahmen des Calls „AI Unternehmen & Wachstum“ werden Start-ups, KMU und große Unternehmen bei ihren KI-Projekten unterstützt. Dabei richtet sich die Art der Förderung nach dem jeweiligen Entwicklungsstand und dem Technologie-Know-how des Unternehmens.
Mit „AI-Start“ wird die erstmalige Umsetzung eines Projekts, das auf künstlicher Intelligenz basiert mit bis zu 15.000 Euro unterstützt. Bei „AI Adaption“ erfolgt eine spezielle Förderung für herausragende Projekte mit Schwerpunkt zu vertrauenswürdiger KI (Trustworthiness), zur Erklärbarkeit von Daten (Explainability), zum Einsatz von KI in vernetzten Geräten (Edge AI), oder auch zu synthetischen Daten und Datenräumen. Hier stehen für Unternehmen bis zu 160.000 Euro zur Verfügung. Im Modul „AI Wissen“ wird u.a. der Aufbau einer KI-Datenstrategie, einer KI-IP-Strategie oder die Vermittlung von Know-How zur kommenden KI-Regulierung mit bis zu 30.000 Euro gefördert.
Für Förderungen im Bereich „AI Unternehmen & Wachstum“ stellt der Fonds Zukunft Österreich insgesamt 6 Mio. Euro zur Verfügung. 2023 und 2024 wird in den Modulen AI-Start und AI-Adoption jeweils einen Call durchgeführt