Trotz Konjunkturflaute: Deutsche Elektro- und Digitalindustrie steigert Exporte

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Die deutsche Elektro- und Digitalindustrie zeigt sich trotz der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen widerstandsfähig. Während in wichtigen Märkten wie China und den USA Einbußen zu verzeichnen waren, konnte die Branche ihre Ausfuhren insgesamt steigern – vor allem dank kräftiger Zuwächse innerhalb Europas. Auch auf Halbjahressicht bestätigt sich damit ein stabiler Wachstumstrend, gestützt durch günstige Wechselkurseffekte und eine robuste Nachfrage.

Trotz Wirtschaftsflaute sind die Exporte der deutschen Elektro- und Digitalindustrie im Juni 2025 gestiegen. Laut Branchenverband ZVEI haben die Ausfuhren um 5,3 Prozent gegenüber 2024 auf 20,7 Milliarden Euro zugelegt. “Rückgänge im Geschäft mit China und den USA konnten hier durch Zuwächse in Europa mehr als kompensiert werden”, so ZVEI-Chefvolkswirt Andreas Gontermann.

Vorteile durch starken Euro 

Auch für das erste Halbjahr verzeichnen die Exporte ein Plus und stiegen um 2,7 Prozent auf 127,4 Milliarden Euro. Vor allem die Importe elektrotechnischer und elektronischer Waren nach Deutschland zeigten sich noch unbeeindruckt von globalen Handelsunsicherheiten.

Mit 20,8 Milliarden Euro übertrafen sie ihren Vorjahreswert im Juni um 8,5 Prozent. In ersten sechs Monaten wuchsen sie fast genauso stark (plus 7,4 Prozent auf 133,7 Milliarden Euro). “Unterstützt hat dabei auch der starke Euro, der aus dem Ausland bezogene Vorleistungen und Waren in heimische Währung umgerechnet preiswerter macht”, erklärt Gontermann.

Leichter US-Exportrückgang

Die sektorspezifische Handelsbilanz ist im ersten Halbjahr mit minus 6,3 Milliarden Euro jedoch leicht defizitär ausgefallen. In die USA gingen in der ersten Jahreshälfte Elektrogüter im Wert von 12,7 Milliarden Euro – binnen Jahresfrist ein Anstieg von 2,6 Prozent. Im Juni verfehlten die Branchenausfuhren in die USA ihren Vorjahreswert jedoch um 3,9 Prozent auf zwei Mrd. Euro.

China wurde im Ranking auf Platz zwei jedenfalls verdrängt. Die kumulierten Elektro-Exporte in die Volksrepublik reduzierten sich in den ersten sechs Monaten um 12,2 Prozent auf 11,6 Milliarden Euro. Auf den Plätzen drei bis fünf folgen im Abnehmerranking des ersten Halbjahrs 2025 die Niederlande, Frankreich und Polen.

Die Exporte nach Österreich (Platz 9) lagen mit fünf Mrd. Euro im ersten Halbjahr 2025 um 4,5 Prozent höher als ein Jahr zuvor, teilt der ZVEI mit. Jene ins zehntplatzierte Spanien übertrafen ihr Vorjahresniveau in der ersten Jahreshälfte um 15,9 Prozent (4,8 Milliarden Euro).

(pi)

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