Geschönte Verbrauchswerte: Asiatische Autohersteller im Kritikfokus

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Zahlreiche japanische und südkoreanische Autohersteller werben mit besonders niedrigen Spritverbräuchen. In der Praxis liegen die tatsächlichen Werte jedoch häufig deutlich höher als in den offiziellen Angaben – in manchen Fällen sogar um ein Drittel.

Viele japanische und südkoreanische Autohersteller werben mit extrem niedrigem Spritverbrauch und ködern damit Kunden in aller Welt. Oft sind die Zahlen geschönt, so die Australian Automobile Association (AAA). Laut dem Dachverband der australischen Automobilclubs betragen die Mehrverbräuche bis zu 33 Prozent. Spitzenreiter ist Hyundais “Kona Hybrid”. Der südkoreanische Hersteller gibt 3,9 Liter pro 100 Kilometer (l/100 km) an. Tatsächlich verbraucht er aber 5,2 l/100 km.

Verbrauch deutlich höher

Seit 2023 hat das mit umgerechnet fast acht Millionen Euro aus Bundesmitteln finanzierte Real-World Testing Program der AAA 114 beliebte Pkw, Lkw und Transporter getestet. 88 dieser Fahrzeuge hatten einen höheren Kraftstoffverbrauch als von den Herstellern angegeben, die diesen in ihren Labortests eigenen Angaben nach ermittelt hatten.

Ein weiterer koreanischer Autohersteller, Kia, belegt mit seinem “Stonic” den zweiten Platz in der Negativliste. Der kleine SUV soll angeblich 5,4 l/100 km verbrauchen. In Wirklichkeit sind es aber 6,8 l/100 km. Das ist eine Differenz von 26 Prozent. Toyota landet mit seinem “Fortuner” auf dem vierten Platz – hinter einem weiteren Hyundai. Der japanische Hersteller gibt 7,6 l/100 km an. Der tatsächliche Wert liegt jedoch bei 8,8 l/100 km, 16 Prozent mehr.

Ford Transit ist Testsieger

Allerdings gibt es auch einige Fahrzeuge, die weniger Sprit verbrauchen als von den Herstellern angegeben. Am besten schneidet der “Ford Transit Custom” ab, der neun Prozent weniger Sprit verbraucht als angegeben. Dicht dahinter der Crossover-Mazda “CX-30 G20 Pure”, der mit 5,8 l/100 km um acht Prozent besser ist als angegeben (6,3 l/100 km).

Den dritten Platz belegt der “Lexus NX350h” von Toyota mit einem Minderverbrauch von sechs Prozent. Knapp dahinter landet der Mercedes-Benz “GLC300” mit minus fünf Prozent. Der einzige Volkswagen, der “T-Cross” verzeichnet im Test ein Plus von fünf Prozent. Insgesamt sind die Angaben zu europäischen Fahrzeugen ehrlicher als die zu asiatischen, heißt es.

(pi)

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