Österreichs Exporteinbruch: Ruf nach besserer Standortpolitik

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Österreichs Wirtschaft verliert an Wettbewerbsfähigkeit, wie der starke Rückgang der Exporte im November 2024 zeigt. Besonders betroffen ist der Handel innerhalb der EU. Die Industriellenvereinigung fordert daher eine aktivere Standortpolitik, den Abbau von Handelshemmnissen und neue Handelsabkommen, um den Wohlstand langfristig zu sichern.

Das zeigen auch die jüngsten Exportzahlen, die im November 2024 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 14,7 Prozent eingebrochen sind. Die Exporte in die EU sind gar um 18,1 Prozent zurückgegangen. Binnen zweier Jahre ist die Exportquote Österreichs von 62 Prozent auf 57 Prozent gesunken.

„Diese Zahlen sind einmal mehr ein Warnsignal und Auftrag, um an einer aktiven Standortpolitik zu arbeiten und das Comeback unserer Wettbewerbsfähigkeit zu ermöglichen“, so IV-Generalsekretär Christoph Neumayer.

Für die Industriellenvereinigung muss sich Österreich deshalb weiterhin aktiv auf EU-Ebene dafür einsetzen, bestehende Handelshemmnisse und bürokratische Hürden abzuschaffen. Besonders wichtig ist, überschießende Regularien rasch zu streichen und regulatorische Standards, wo notwendig, zu harmonisieren, um fairen sowie unternehmerfreundlichen Wettbewerb zu gewährleisten.

Fairer Freihandel schafft Wohlstand

Österreichs Unternehmen sind auf stabile Exportbeziehungen, offene Märkte und eine starke Position in der EU angewiesen. Freihandel und der Abschluss neuer Partnerschaften sind maßgeblich für den zukünftigen Wohlstand im Land. Auf der anderen Seite des Atlantiks droht US-Präsident Donald Trump währenddessen mit höheren Zöllen auf Produkte aus dem Ausland. „Wir müssen Donald Trumps Eigenschaft als ‚Dealmaker‘ nützen. Wir sollten deshalb auch einen neuen Anlauf für ein transatlantisches Handels- und Investitionsabkommen nutzen“, so Neumayer.

In diesem Sinne fordert die Industriellenvereinigung, dass Österreich seine Blockadehaltung zum Mercosur-Handelsabkommen aufgibt. „Das Mercosur-Abkommen ist ein gut gemachtes Handelsabkommen. Wer die Exportbeziehungen zu Drittstaaten ernst nimmt, muss international offen sein und darf sich nicht von einem kurzsichtigen Protektionismus für einige wenige leiten lassen“, so Neumayer.

„‚Made in Austria‘ ist bisher weltweit erfolgreich, gerade deshalb verdienen wir auch sechs von zehn Euro im Export. Diesen Erfolg, der auch unseren Wohlstand absichert, müssen wir mit den richtigen Rahmenbedingungen weiter erhalten und ausbauen“, betont Neumayer abschließend.

(pi)

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