Gute Bildung sorgt für mehr Vermögen

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Eine Studie zeigt, dass britische Babyboomer-Paare mit Hochschulabschluss im Ruhestand siebenmal mehr Vermögen haben als solche ohne formale Qualifikation. Bildung und Erbschaften sind entscheidend für die Vermögensbildung und verstärken die Ungleichheit über Generationen hinweg.

Britische Boomer-Paare mit Hochschulabschluss haben im Ruhestand ein siebenmal höheres Durchschnittsvermögen als jene ohne formale Qualifikation. Das zeigt eine aktuelle Studie von Forschern der University of Bath, die kürzlich als Arbeitspapier des University College London in der bibliografischen Internet-Datenbank “Ideas” veröffentlicht wurde. So spielt der Bildungsgrad eine Schlüsselrolle bei der Partnerwahl und der Vermögensungleichheit innerhalb und zwischen den Generationen.

Hohe Bildung bringt Millionen

Unter Leitung von Ricky Kanabar untersucht die Studie zwei Schlüsselgruppen: Babyboomer (geboren zwischen 1947 und 1953) und die Generation X (Jahrgänge 1973 und 1979). Die Forscher wollten verstehen, wie die Art und Weise, wie Menschen sich verpartnern, ihr Vermögen und die Anhäufung von Vermögenswerten beeinflusst, einschließlich der Frage, welche Rolle Erbschaften in diesem Prozess zukommt. Gestützt auf Daten des Wealth and Assets Survey kam heraus, dass Babyboomer mit Hochschulbildung im Alter von Mitte bis Ende 60 im Schnitt über ein Nettovermögen von 2,49 Mio. Pfund verfügen – fast siebenmal mehr als Paare ohne formale Qualifikation.

Diese Differenzen ergeben sich aus unterschiedlichen Geschwindigkeiten, mit der Renten- und Immobilienvermögen angesammelt werden. Fast eines von drei Paaren der Babyboomer-Generation mit hohem Bildungsniveau gibt an, im Alter von 50 Jahren eine Erbschaft zu erhalten, während dies bei weniger als einem von zehn Paaren ohne formale Bildung der Fall ist. Bei jenen, die erben, liegt der durchschnittliche Betrag bei 79.370 Pfund, was 28 mal höher liegt als das, was Paare ohne formale Qualifikation in der Regel erhalten.

Generationenübergreifende Muster

Babyboomer-Paare mit Hochschulbildung planen im Median eine Erbschaft von etwa 332.000 Pfund und damit mehr als doppelt so viel wie der von Boomer-Paaren ohne formale Qualifikation angegebene Betrag. Bemerkenswert ist, dass in der Generation X, deren Eltern Babyboomer sind, ähnliche Muster bei der Vermögensbildung und den Erbschaftserwartungen zu beobachten sind.

Laut Forscher Ricky Kanabar zeigt die Studie “die Tendenz der Menschen, sich mit Partnern mit ähnlichem Bildungsniveau zusammenzutun und dass sich dieses Muster in Verbindung mit der raschen Vermögensakkumulation bei bestimmten Babyboomern über Generationen hinweg wiederholt, wichtig für das Verständnis der Vermögensungleichheit ist, sowohl jetzt als auch in Zukunft”. Dass diese Schere sich wieder schließt, ist kurzfristig nicht zu erwarten. Laut einer Oxfam-Studie werden Reiche stattdessen immer schneller reicher.

(pi)

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