“Führungskräfte nehmen die Krankenquote ihres Teams mit”: So lautet eine alte Konzernregel in Organisationen, in denen Führungskräfte-Rotation in gewissen Zeitabständen gelebte Praxis ist. Die Erfahrung zeigt: Es ist in der Tat so!
Schlechte Führung führt direkt zu hohen Krankenquoten und hohen Fluktuationsraten. Gleichzeitig kann eine gute Führungskraft nicht so ideale Rahmenbedingungen in einer Organisation abfedern, oftmals sogar überkompensieren.
5 Gründe für gute oder eben schlechte Führungsperformance
- “the lonely leader”
Ein Hauptgrund: Führungskräfte werden mit ihrer Führungsarbeit alleine gelassen: keine FK-Trainings, kein Coaching, keine Impulse, keine Kommunikationssupports, kein Unternehmensleitbild mit Mission, Vision und Werten als inhaltliche Ausrichtung, keine strukturierte Führungskräfteentwicklung usw. Ja, natürlich ist Führung eine höchstpersönliche Angelegenheit. Aber Unternehmen haben es in hohem Maße selbst in der Hand, ob ihr Führungsteam wirklich nachhaltig gut ist und performen kann – oder eben nicht.
- “Sinn oder Unsinn, das ist hier die Frage”
Führungskräfte können Sinn stiften – oder eben leider auch Unsinn. Wer in seinem Job eine Mission erkennt und ein positives gemeinsames Ziel vor Augen hat, agiert anders als jemand, der jede Sekunde Energieeinsatz als verloren wahrnimmt. Motivation der Mitarbeitenden kann man nicht anschaffen, aber man kann sie hegen und pflegen – und das ist eigentlich gar nicht so schwierig.
- “Ohne Wertschätzung keine Wertschöpfung”
Der Arbeitsstil kann wertschätzend sein – oder eben auch nicht. Und wer prägt den Arbeitsstil in einem Bereich maßgeblich? Die Führungskraft. Und dabei ist klar: Wertschätzung ist das Grundelement jeder vitalen, positiven und nachhaltigen zwischenmenschlichen Beziehung. Ohne Wertschätzung ist das Ende der Beziehung schon eingeläutet – gilt für den Job, gilt für das Privatleben, gilt immer.
- “die verflixte Vorbildrolle”
Führungskräfte sind die wichtigsten Vorbilder im Job – das klingt entweder sehr positiv – oder auch fast wie eine Drohung. Je nachdem, wie Führung gelebt wird. Wer als Führungskraft die Antithese zu dem im Alltag lebt, was sie/er sich selbst vom Team wünscht, darf sich nicht wundern, wenn Stimmung und Performance im eigenen Team im Keller sind.
- “rule the game”
Der Zwilling zu Sinn in der Arbeit lautet Struktur in der Arbeit. Klare Spielregeln verbessern das Arbeitsleben. Es wird mit der Zeit für Teams sehr belastend, wenn keiner weiß, woran er bei den anderen und vor allem bei der Führungskraft ist. Und was wie läuft.
Führungskompetenz und -performance sind kein “Glücksspiel” und auch kein “fatalistischer Prozess”. Aber sie sind erfolgskritisch! Wann soll man hier anpacken? JETZT!
Ein aktueller Beitrag zum Thema auf orf.at: “Schlechte Führung macht Beschäftigte krank”
Der Autor:
Dr. Peter Weixelbaumer ist Geschäftsführer der cs2 Communication & Strategy Services GmbH, einem Consultingunternehmen für Management, Strategie und Kommunikation in der Linzer Tabakfabrik.