Die dunkle Triade und die Gefahr selbstherrlicher Führungskräfte

Gabriele Lang. Foto: Up'N'Change.

Die Persönlichkeitsmerkmale selbstherrlich, empathielos und manipulativ, in der Psychologie als dunkle Triade bekannt, vertragen sich nicht mit Kollaboration und nachhaltigem Erfolg. Personen mit solchen Eigenschaften können, wenn sie an der Spitze von Organisationen, Politik oder Medienunternehmen stehen, unermesslichen Schaden anrichten. Trotzdem üben sie mit ihrem Charisma, ihrer Willensstärke und Zielstrebigkeit oft eine Anziehung auf andere Menschen aus.

Arbeiten mit Menschen der dunklen Triade

Was passiert in einem Arbeitsumfeld, das von der dunklen Triade bestimmt ist? Hier gibt es null Toleranz für Fehler, Fragen, Kritik oder gar Auflehnung. Menschen der dunklen Triade schaffen eine Unternehmenskultur, die von Ohnmacht und Angst geprägt ist. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in einem solchen Arbeitsumfeld gehen oft in Deckung, um sich zu schützen. Sie schweigen, verheimlichen Fehler, sagen zu allem Ja, weil sie Angst vor Konsequenzen haben und kündigen innerlich. Dementsprechend niedrig ist auch die Mitarbeiterzufriedenheit. Diese Unternehmenskultur wirkt sich negativ auf die Team-Performance aus.

Schauen Sie in der folgenden Grafik, wo Sie persönlich stehen:

Ein Umfeld für starke Performance schaffen

Für eine starke Performance und effektive Teamarbeit ist eine Unternehmenskultur erforderlich, die „psychologisch sicher“ ist. Ein Begriff, den Amy Edmondson, Professorin an der Harvard Business School, prägte. In einer psychologisch sicheren Unternehmenskultur trauen sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Risiken einzugehen, Ideen zu äußern, offene Kommunikation zu führen, Fehler zuzugeben, sich gegenseitig zu unterstützen und auf Ziele gemeinsam hinzuarbeiten. Wie eine Studie von Nembhard & Edmondson im Journal of Organizational Behavior aus 2006 darlegt, geben erfolgreiche Teams mehr Fehler zu, weil sie in einem Umfeld arbeiten, das das Lernen aus Fehlern ermöglicht.

Take it, change it, leave it

Wie aber kommt man dorthin? In einem Arbeitsumfeld, das von Menschen geprägt ist, denen Empathie, Gemeinwohl und Miteinander fremd sind, wird Veränderung kaum möglich sein. Peers oder Vorgesetzte von Persönlichkeiten der dunklen Triade müssen daher agieren. Sie müssen

Verantwortung übernehmen und den Willen und Mut haben, die Rahmenbedingungen für eine Lernkultur aktiv mitzugestalten, hinderliches Verhalten anzusprechen und bei kritischen Handlungen Konsequenzen zu ziehen. Bei der Auswahl von Führungspersönlichkeiten müssen Soft Skills daher eine wichtige Rolle spielen.

Impact-Enabler zeigt blinde Flecken auf

UP’N’CHANGE hat dazu ein Assessment Tool entwickelt. Mit dem Impact-Enabler können blinde Flecken im Bereich des Teams und der Unternehmenskultur beleuchtet werden, Hindernisse aus dem Weg geräumt und Impact kreiert werden. So schnell wie möglich, so langsam wie notwendig. Denn eine förderliche Unternehmenskultur führt nachweislich zu starken finanziellen Ergebnissen, wie John P. Kotter & James L. Heskett 2011 in ihrer Studie bewiesen. Ganz zu schweigen vom positiven Effekt einer Lernkultur auf Engagement und Impact von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Warten Sie noch oder gestalten Sie schon?


Über die Autorin:
Mag. Dr. Gabriele Lang, MBA, ist Psychologin und Unternehmensberaterin. Sie ist Geschäftsführerin von UP’N’CHANGE und Create Success Consulting.


Dieser Beitrag ist ursprünglich hier erschienen: https://upnchange.com/experteaser/die-dunkle-triade/

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